Zu unserer Vereinsgeschichte

Durch die zunehmende Industriealisierung stieg Anfang des 19. Jahrhunderts die Nachfrage nach einem eigenen Stück Land. Vor allem Menschen, die aus der Landwirtschaft kamen, versuchten ihren Lebensunterhalt auf diesem Weg aufzubessern. Und so fanden sich in Bockenheim bald über 100 Interessenten, die gemeinsam einen Verpächter fanden. Es war der Gutspächter Fr. Gottschalk, der ihnen als erster Land zur Verfügung stellte, nämlich auf dem Gelände der heutigen Anlage 1, auch als „Urgärten“ bekannt. Gründungstag war der 28. September 1908 und schon kurz darauf wurde der Verein ins Vereinsregister eingetragen.

Die ersten Jahre verliefen günstig, aber bald schon brach der 1. Weltkrieg aus und ein Drittel unserer damaligen Pächter wurden eingezogen. Doch in gemeinsamer Arbeit gelang es den Vereinsmitgliedern alle Gärten weiter zu bestellen.

Nach Kriegsende verliefen die nächsten 20 Jahre reibungslos und die Bockenheimer Kleingärtner dehnten sich immer weiter aus, sodass es bald 650 Gärten waren, die vom Verein verwaltet wurden.

Aber der nächste Schicksalsschlag ereilte uns in Form des 2. Weltkrieges. Wieder wurden viele Gärten wurden zerstört. Doch die damaligen Vorstände meisterten auch diese Hürde und verhalfen dem Verein zu einem allgemeinen Aufschwung. Bei der Obstausstellung 1956 errangen wir im Palmengarten schließlich sogar den Ehrenpreis der Stadt Frankfurt – Freude und Ansporn – zugleich.

Jetzt kamen andere Herausforderungen auf uns zu: Durch den Neubau des Markus-Krankenhauses und dem Ausbau der A66 blieben von den ehemals 10 Anlagen nur noch fünf übrig; unser Verein schrumpfte von 650 Gärten auf ca. 400.

Und auch heutige Generationen müssen sich verschiedenen Schwierigkeiten stellen: So gilt es beispielsweise die Integration von Migranten zu bewältigen, sodass auch sie eine feste Bindung an unseren Verein erfahren und sich in der Gemeinschaft wohl fühlen.

Ein weiterer Punkt ist die Instandhaltung unserer Anlagen, in denen Wasser- und Stromleitungen, Wege, Zäune und Toiletten erhalten und erneuert werden müssen. Sind sie doch schon über 100 Jahre alt! Hier sei dem Grünflächenamt der Stadt Frankfurt ein besonderer Dank ausgesprochen, das uns oft mit Zuschüssen unterstützt hat.

Darüber hinaus gilt es Mitglieder zu gewinnen, die bereit sind, neben dem Freizeitgedanken einen Teil ihres Gartens kleingärtnerisch zu nutzen, damit sichergestellt ist, dass der Verein auch weiterhin günstiges Land von der Stadt erhält. Dabei ist biologisches Gärtnern ohne den Einsatz von schädlichen Pflanzenschutzmitteln der Gedanke, der sich bei jung und alt durchsetzen muss.

Ein Anfang ist schon getan, arbeiten wir gemeinsam daran! Das nötige Wissen vermittelt kostenlos unsere Dachorganisation.